Schwärmer Sphingidae Macroglossinae
Taubenschwänzchen Kolibri-Schwärmer
Macroglossum stellatarum
Humming-bird Hawk-moth
Stamm: Gliedertiere (Arthropoda) Klasse: Insekten (Insecta) Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera) Familie: Schwärmer (Sphingidae) Gattung: Macroglossum
Das Taubenschwänzchen hat graubraune Vorderflügel mit einer schmalen, dunklen Binde. Die Hinterflügel sind auffallend gelborange. Seitlich am Hinterleib sorgen weiße Haarflecken für einen Kontrast zum grauen Körper. Der "Taubenschwanz" wird von einem flachen, schwarzen Haarpinsel geformt.
Macroglossum stellatarum fliegt in zwei Generationen von Mai bis Anfang Juli und von August bis Oktober. Es bevorzugt trockene, sonnige Lebensräume wie Kiesgruben, Trockenrasen, Waldränder und Siedlungen.
Dieser Schwärmerfalter hat einen bis zu 2,8 Zentimeter langen Saugrüssel und sucht den Nektar von Geranien, von Flox, Klee, Fuchsien, Petunien, Natternkopf, Sommerflieder, Katzenminze, Brombeere, Storchschnabel, Astern, Veilchen, Saat-Luzerne u.a.. Im Schwirrflug vor der Blüte führt der Kolibri-Schwärmer bis zu 70 Flügelschläge pro Sekunde aus. Im Vergleich zu seinem eigenen Gewicht von etwa 0,3 Gramm trinkt er täglich 0,5 Milliliter Nektar, um seinen hohen Energiebedarf zu decken. Kolibri-Schwärmer können auch rückwärts fliegen, um an Blüten mit tiefem Kelch besser zu navigieren.
Als Wanderfalter, der in Mittelmeerländern beheimatet ist, fliegt er im Aufwind warmer Winde im großen Schwarm über die Alpen mit einer Fluggeschwindigkeit von bis zu 80 km/h. Taubenschwänzchen dokumentieren eine neue Naturerscheinung: immer mehr Pflanzen- und Tierarten aus Südeuropa wandern in den Norden. Auch ihr Fressfeind - der Bienenfresser - ist inzwischen am Kaiserstuhl, Deutschlands wärmster Region, beheimatet. Von unseren Singvögeln hat Macroglossum stellatarum nichts zu befürchten; er ist ihnen zu groß. Vor der Krabbenspinne als Fressfeind schützt es sich durch seine Nahrungsaufnahme vor der Blüte. In warmen Sommern mit einer hohen Vermehrungsrate wandert der größte Teil der neu geschlüpften Taubenschwänzchen zurück in den Süden; der andere Teil überwintert, aber, zumindest in Brandenburg, ohne Erfolg.
Das Weibchen legt einzeln oder paarweise seine Eier neben die Blüten oder Knospen des Labkrautes ab.
Die Raupe kann bis zu 4,5 Zentimeter lang werden. Sie ist grün, seltener braun und von vielen, kleinen weißen Pünktchen übersät. Sie trägt paarweise, weiße Längsstreifen beiderseits der Rückenlinie und unter den schwarzen Luftlöchern, den Stigmen, verläuft ein gelbes Längsband. Das blaue Analhorn trägt eine gelbe Spitze. Die Raupe frisst nur nachts, bei wolkenverhangenem Wetter auch tagsüber. Die Verpuppung erfolgt in einem lockeren Gespinst am Boden oder in der Moosschicht.
Die Flügelspannweite des Taubenschwänzchens beträgt 3,6 cm bis 5,0 cm.
Raupenfutterpflanzen: Wiesen-Labkraut (Galium mollugo), Echtes Labkraut (Galium verum), Kletten-Labkraut (Galium aparine).
www.ndr.de: "Ein ganz schön verrücktes Viech!"
www.nabu.de: "Der Kolibri, der ein Schmetterling ist"